Schizophrene Erkrankung
Was ist eine schizophrene Erkrankung und woher kommt der Begriff Schizophrenie?
Die schizophrene Erkrankung, oder auch Schizophrenie genannt, ist eine sehr komplexe Erkrankung, die wichtige Bereiche des seelischen Erlebens beeinträchtigt. Schizophrenie zeichnet sich durch ein charakteristisches Störungsmuster und eine Veränderung in den Bereichen Denken, Wahrnehmung, Ich-Funktionen, Affektivität, Antrieb und Psychomotorik aus.
Der Begriff Schizophrenie wurde von dem Züricher Psychiater Eugen Bleuler (1911) begründet und leitet sich von altgriechisch „schízein“ = spalten und „phren“ = Geist ab. In der wörtlichen Übersetzung lässt sich der Begriff mit „Spaltungsirresein“ übersetzen, wodurch oft das Missverständnis entsteht, Schizophrenie wäre mit einer gespaltenen Persönlichkeit gleichzusetzen.
Wie äußert sich eine Schizophrenie?
Schizophrenie ist eine häufige und gravierende Form der psychotischen Erkrankung. In Deutschland geht man davon aus, dass ca. 800.000 Menschen an Schizophrenie erkrankt sind, was in etwa 1% der Gesamtbevölkerung ausmacht.
Die Symptome einer Schizophrenie sind unterschiedlich und in manchen Fällen kann eine Schizophrenie mit einer Art Vorstadium beginnen, sodass sich die Erkrankung erst im Laufe der Jahre voll ausgeprägt.
Frühe Anzeichen
Schizophrene Psychosen beginnen oft mit kleinen, unspezifischen und schwer diagnostizierbaren Veränderungen und Befindlichkeitsstörungen im Alltag. Beispiele sind:
- Nervosität
- Unruhe
- Reizbarkeit
- Aufmerksamkeitsstörung
- Schlafstörung
- gedrückte Stimmung
- Vernachlässigung der persönlichen Erscheinung
Akute Phase
In der akuten Phase treten zentrale Symptome auf, die bei nicht schizophren erkrankten Menschen nicht vorhanden sind. Beispiele sind:
- Halluzinationen (z.B. das Hören von Stimmen, die andere nicht hören; Dinge riechen, fühlen oder sehen, die andere nicht wahrnehmen)
- Verfolgungswahn (fälschlicherweise glauben, dass man verfolgt, überwacht oder gemobbt wird)
- Ich-Störungen (nicht in der Lage zu sein, zwischen der eigenen Person und der Umwelt zu differenzieren, z.B. das Gefühl, Gedanken würden von außen in den Kopf eingegeben oder aus dem Kopf gezogen)
- Störung der Gefühle (z.B. große Erregung; das gleichzeitige Erleben gegensätzliche Gefühle)
- Störung des Antriebs (z.B. starke Antriebshemmung; depressive Stimmungen)
- Körperkoordination (z.B. der Bewegungsablauf ist übermäßig stark oder stark reduziert; Wiederholen gleicher Bewegungen; Erstarren)
Wie lässt sich eine Schizophrenie diagnostizieren und therapieren?
Voraussetzung für die Diagnose einer Schizophrenie sind, dass andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen, ausgeschlossen werden. Gemäß der ICD-10-Klassifikation müssen die unterschiedlichen Symptome über einen längeren Zeitraum oder ständig bestehen. Die Diagnostik kann nur durch ein psychotherapeutisches oder ärztliches Gespräch erfolgen.
Die Behandlung einer Schizophrenie besteht aus verschiedenen Bausteinen: einer medikamentösen Therapie mit Neuroleptika, einer passenden, individuellen Psychotherapie und einer Psychoedukation (Aufklärung über die psychische Krankheit) .
Belastende Nebenwirkungen und bestimmte Symptome lassen sich auch mit einer erfolgreichen Therapie nicht immer ganz heilen. Trotzdem haben betroffene Patienten mit einer konstant und konsequent durchgeführten medikamentösen Therapie in Verbindung mit einer passenden psychotherapeutischen Behandlung realistische Chancen auf ein „normales“ Leben.
S/U-Bahnhof Marienplatz
- S1 - 4
- S6 - 7
- U3
- U6
Arztpraxis in München
Platzl 2 • 80331 München
In Google Maps öffnen